Menu
Menü
X

Die Hauptamtlichen

Josephine Haas, Pfarrerin im Probedienst

Im Februar kommenden Jahres kommt Frau Josephine Haas als Pfarrerin im Probedienst in unsere Gemeinde.
Nach dem Ernte-Dank-Gottesdienst hatten Frau Haas und ich genau eine Stunde Zeit für ein Gespräch, und ich muss sagen, sie ist wie im Fluge vergangen. Das liegt sicherlich an dem interessanten Lebenslauf von Frau Haas und ihrer Art, sehr begeistert und durchaus kurzweilig von ihrem Studium und bisherigen beruflichen Erfahrungen zu erzählen.
Doch nun der Reihe nach:
Geboren ist Frau Haas vor 34 Jahren in Rüdesheim und dort in einer Winzerfamilie aufgewachsen. Als prägend bezeichnet sie den Besuch einer katholischen Schule, der ihr den Zugang zur Religion gewährte. Besonders der Religionsunterricht in den letzten Jahren vor ihrem Abitur weckte bei Frau Haas den Wunsch, Theologie zu studieren. Praktische Erfahrung hatte sie da bereits durch die Gestaltung von Kindergottesdiensten gesammelt. Als bleibenden Eindruck aus dieser Zeit beschreibt Frau Haas die als positiv erlebte generationsübergreifende Arbeit in ihrer Gemeinde. Sie fühlte sich als junger Mensch wertgeschätzt und ernstgenommen.
Die Studienzeit in Marburg erlebt Frau Haas sehr positiv und intensiv. Das Erlernen von Alt-Griechisch, Latein und Hebräisch hat sie als interessante und anspruchsvolle Herausforderung in Erinnerung.
Nach drei Jahren Grundstudium geht Frau Haas für ein Jahr an die Hebräische Universität Jerusalem und setzt sich intensiv mit Fragen zum Judentum und Christentum auseinander. Für Frau Haas war es ein aufregendes Jahr: Sie hat viel gesehen und erlebt, ist durchs Land gereist und war sehr davon angetan, biblische Orte wie z.B. die Wüste hautnah zu erleben. Neben vielen Eindrücken hat Frau Haas ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung des interreligiösen Dialogs aus Israel mitgebracht. Nach einer kurzen Zwischenstation an der Universität Leipzig setzt Frau Haas ihr Studium in Marburg fort, wo sie 2018 das erste theologische Examen ablegt und dann 3 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist. Frau Haas beginnt mit ihrer Promotion und erlebt den Diskurs zur Bibelauslegung mit Studierenden als sehr inspirierend. In ihr reift der Gedanke, zukünftig als Pfarrerin tätig zu sein und so Wissenschaft und Praxis miteinander ins Gespräch zu bringen.
So bewirbt sich Frau Haas bei der Landeskirche und beginnt ihr Vikariat im September 2021 in der Gemeinde Bauschheim. Hier lernt Frau Haas die unterschiedlichen Aufgabengebiete einer Pfarrerin kennen, kann Erfahrungen in der Gemeindearbeit sammeln und sich ausprobieren. Sie fühlt sich in ihrer Entscheidung bestätigt und bereut es nicht, ihre Promoti-on zunächst ruhen zu lassen.
Das zweite theologische Examen besteht Frau Haas im Mai 2023.
Bis Dezember diesen Jahres ist Frau Haas im sogenannten Spezialvikariat in der Evangelischen Studierendengemeinde in Mainz tätig, wo sie unter anderem eine Andachtsreihe betreut.
An dieser Stelle unseres Gesprächs bemerken wir die fortschreitende Zeit, finden es jedoch wichtig, noch etwas über die nahe Zukunft bei uns in der Stadtkirche zu reden.
Frau Haas freut sich sehr über ihre Berufung in unsere Gemeinde. Sie ist gespannt darauf, unsere Gemeinde zu entdecken und die Menschen kennenzulernen. Kirche ist für Frau Haas ein Ort der Begegnungen und Gemeinschaft, aber auch ein Segensort um innere Ruhe und Einkehr zu erfahren: Ein Ort, der alle Menschen willkommen heißt, ihnen guttut und Mut macht!
Das Konzept der „Offenen Kirche“ befürwortet Frau Haas sehr. Sie kann sich gut vorstellen, den von ihr als inspirierend beschriebenen Kirchenraum vielfältig, z.B. auch für Ausstellungen, zu nutzen. Leider ist unsere Gesprächszeit vorbei, aber Frau Haas möchte unbedingt, dass ich noch erwähne, dass sie sich sehr auf die kirchenmusikalische Arbeit bei uns freut. Singen im Gottesdienst bedeutet ihr viel und gibt ihr neue Kraft.
Ich danke Frau Haas für das anregende Gespräch und freue mich schon auf unsere neue Pfarrerin, der ich schon jetzt auf diesem Wege einen guten Anfang in unserer Gemeinde wünsche!

Die Autorin ist der Redaktion bekannt

„So bunt ist das Leben in der Evangelischen Stadtkirche in Groß-Gerau“

top