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Bestattung

RedaktionBestattung-Kruzifix

Die Bestattung: Ein Abschied, der zum Leben gehört - Quelle: EKHN

Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit.
(Die Bibel, aus Prediger 3,1- 8)
Dem Tod wohnt ein Schrecken inne, dem sich niemand ntziehen kann. Er nimmt Menschen von uns, die uns lieb sind, und führt uns vor Augen, dass wir vergänglich sind. Doch nach christlichem Verständnis behält der Tod nicht das letzte Wort. Der Glaube gibt Kraft, dem Tod zu begegnen, und die christliche Hoffnung reicht über den Tod hinaus.

Ein geliebter Mensch ist gestorben

Einen Menschen loszulassen ist die schwerste Aufgabe, vor die uns das Leben stellt. Die Endgültigkeit des Todes macht uns hilflos. Eben noch war uns jemand so nahe. Jetzt bleibt dieser Platz für immer leer.
Die Trennung von einem Menschen, der uns verbunden war, kann das eigene Leben ins Wanken bringen. Selbst wenn sich der Tod lange vorher angekündigt hat, zum Beispiel durch eine schwere Krankheit, wird er doch häufig als „plötzlich“ erlebt. Manche Menschen fühlen dann vielleicht sogar mehr Wut und Zorn als Trauer.

Der Tod im hohen Lebensalter, zuhause im Kreis der Familie ist nur selten der Fall. Viele Menschen sterben im Krankenhaus, nicht selten nach längerer Krankheit. Dieses Leid mit ansehen zu müssen und nicht helfen zu können belastet die Angehörigen meist sehr. So ist es nur verständlich, dass der Tod auch als „Erlösung“ empfunden werden kann.

Im Gegensatz dazu trifft uns der Tod besonders, wenn ein Kind oder ein junger Mensch stirbt. Die Frage nach dem „Warum?“ bleibt dann noch quälender im Raum stehen.
Es ist wichtig, diesen Gefühlen von Hilflosigkeit, Traurigkeit oder auch Zorn Raum zu geben. Zur Beschäftigung mit dem Tod gehört, dass wir seine Gegenwart nicht leugnen und ihn nicht aus unserem Leben ausklammern.

Wenn wir jemanden „gehen lassen“ müssen, dürfen wir uns auch selbst ein Stück weit „gehen lassen“ und Gefühle wie Angst und Trauer zeigen.

Die Kraft des christlichen Glaubens:

"In deine Hände befehle ich meinen Geist“ - (Psalm 31,6)

Sosehr wir es uns auch wünschen:
Das Woher und Wohin des Lebens ganz zu ergründen bleibt uns Menschen letztlich verwehrt.

So, wie wir bei unserer Geburt nicht ahnen können, in welche Welt wir hineingeboren werden, bleibt uns auch der Blick über die Schwelle des Todes versperrt.

Nicht jeder Tod kann als gottgewollt im engeren Sinn verstanden werden. Doch der Glaube an die Auferstehung gibt Kraft und Hoffnung, auch angesichts des Todes: Gott ist der Herr über Leben und Tod. Wir sind nicht verloren, sondern in Gott geborgen. Es ist eine lebenslange Aufgabe, zu glauben:
Unser Leben und Sterben hat Sinn, auch wenn wir es nicht immer verstehen können.

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod
noch Leben, weder Engel noch Mächte
noch Gewalten, weder Gegenwärtiges
noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes
noch eine andere Kreatur uns scheiden kann
von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist,
unserm Herrn. - (Römer 8,38- 39)

Der Erfahrungsschatz der evangelischen Kirche:

Die evangelische Kirche hält Worte, Bilder und Lieder bereit, die über die Jahrhunderte immer wieder Menschen getröstet haben und ihnen bis heute im Angesicht des Todes Hoffnung und Zuversicht spenden. Sie geben Kraft, um Abschied zu nehmen. Sie helfen, die Zeit der Trauer zu überstehen.

Die Pfarrerin oder der Pfarrer bieten Begleitung beim Abschiednehmen an. Sie erinnern daran, dass der Macht des Todes die Kraft des christlichen Glaubens entgegensteht.
Wenn ein Mensch stirbt, ist es tröstlich zu erfahren, dass sich dieses Leben nun erfüllt hat. Der Verstorbene kehrt zurück zu Gott, der alles Leben erschaffen hat. Entsprechend wird in der kirchlichen Trauerfeier der Verstorbene in Gottes Hand übergeben. Ängste und Sorgen um ihn können abgestreift werden, denn wir können darauf vertrauen: Bei Gott sind die Verstorbenen gut aufgehoben.

Worte aus der Bibel

Trostworte in der Trauer und Machtworte gegen den Tod: Die Bibel kennt viele davon. Einige möchten wir Ihnen mit auf den Weg geben:

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. - (Psalm 23,4)

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohlmachen. - (Psalm 37,5)

Gott, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen! Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald! - (Psalm 102,2- 3)

Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen. - (Jesaja 38,17)

Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. - (Jesaja 40,31)

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! - (Jesaja 43,1)

Ihr wedet von mir getragen von Mutterleibe an, auch bis in euer Alter will ich euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten. - (Jesaja 46,3b- 4)

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. - (Matthäus 5,4)

Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. - (Johannes 3,16)

Ich bin das Licht der Welt.Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. - (Johannesevangelium 8,12)

Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. - (Johannes 11,25)

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. - (Römer 8,38+39)

Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. - (Römer 14,8)

Denn wir warten im Geist durch den Glauben auf die Gerechtigkeit, auf die man hoffen muss. - (Galater 5,5)

Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. - (1. Johannes 4,9)

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. - (Offenbarung 21,4+5)

Formen der Bestattung :

Falls die oder der Verstorbene eine bestimmte Form der Bestattung ausdrücklich gewünscht hat, sollte diesem Wunsch nach Möglichkeit entsprochen werden. In allen anderen Fällen liegt es an den Angehörigen, eine Entscheidung zu treffen.

Gedanken zur Entscheidungsfindung

Es liegt ein tieferer Sinn darin, dass Friedhöfe und Gräber öffentliche und klar erkennbare Orte sind. Die Hinterbliebenen haben einen festen Ort des Gedenkens. Niemand kann von dem Besuch ausgeschlossen werden, da der Ort für alle zugänglich ist. Auch die Trennung zwischen einem „Ort der Toten“ und einem „Ort der Lebenden“ hat ihre Bedeutung. Die Angehörigen können Abstand zum Tod gewinnen, um zu ihrem eigenen Leben zurückzufinden. Und die Totenruhe ist gewährleistet.

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